Tales from the Sea of Thieves Review
Wer (Englisch) lesen kann ist klar im Vorteil
Der Autor dieses Werkes ist Paul Davies, der bereits mit "The Art of Assassin's Creed Origins" erfolgreich den Geist eines Videospiels eingefangen hat. Dieses Abenteuerbuch erzählt aus der Perspektive der zu einer Piratin gewordenen Faintheart, sowie einiger anderer Charaktere. Obwohl es sich nicht um eine geschlossene Geschichte per se handelt, ist dieser Roman eine Sammlung von Erlebnissen und Momenten dieser fiktiven Kapitäne. Diese Protagonisten erzählen ihre Geschichten und zeigen einem gleichzeitig die Sea of Thieves durch ihre Augen.
Herausgegeben wird dieses Stück Papierkunst von Titan Books, die traditionell für umfangreiche und schön gemachte Bücher rund um Spielemarken bekannt sind. Das ganze Buch hindurch gibt es Anmerkungen in roter Handschrift des Herausgebers, welcher Faintheart beispielsweise für ihre Sprache tadelt. Auch wird sehr gerne die vierte Wand mal durchbrochen und sogar mitten im Buch Gespräche mit ihr geführt. Deadpool lässt ein wenig grüßen. Das ist wirklich unterhaltsam und auch lustig, genauso wie der gesamte Schreibstil.
Tales from the Sea of Thieves erzählt diese Piratengeschichten dabei in einer Art und Weise, wie man sich Piratengespräche damals am Lagerfeuer am Strand mit einem großen Becher Grog hat vorstellen können. Unter dem Titel "Tales my papa told me" (Geschichten, die mein Papa mir erzählt hat) geht es beispielsweise um die klassischen Piratenthemen, von verfluchter Beute über Aschenlords bis hin zu den bekannten Schiffen wie der Ferry of the Damned.
Etwa nach der Hälfte des Buches wechselt der Erzähler zu Diving Bel, einem anderen Kapitän. Jedes Kapitel ist dabei ein Tag der Reise mit dem Tagebuch, und die ersten paar reflektieren auf komische Weise die ersten Seiten des Buches. Es entwickelt sich dann rasch in eine Art Segeltagebuch, das Schlachten auf See, Skelette und sogar einen riesigen Kraken beinhaltet! Für die Feinschmecker gibt es sogar ein schönes Rezept für Trutle Sup - ein Piratengericht, das natürlich eine große Portion Schmalz enthält und mit Grog runtergespült wird.
Das Hardcover ist wirklich sehr gut gemacht und kommt einem echten Piratentagebuch verdammt nahe. Es zeigt den Sea of Thieves-Totenkopf auf dem Cover und ist an den Rändern gebunden und mit Goldverzierungen versehen, wie man es bei Büchern aus dieser Zeit finden kann. Der Einband hat erhabene Kanten und eine Textur, die ein haptisches Erlebnis schaffen soll. Alles soll den Eindruck eines regalabgenutztes, gut gebrauchten, in Leder gebundenes Buch erschaffen.
Die Seiten selbst sind wunderschön gestaltet. Der stylistische Einsatz von Handschriften, einschließlich Fußnoten von anderen Charakteren und auch Skizzen, erweckt den Eindruck eines richtigen Tagebuchs. Es gibt auch Flecken und Risse und die physischen Seiten sind ungleichmäßig geschnitten, um diesen Effekt noch zu verstärken.
Präsentiert als eine Chronik von verschiedenen Passagen und Inselausflügen, gibt es ganze Abschnitte, die über die Flora und Fauna sprechen, die Faintheart während den Abenteuern angetroffen hat. So kann der Autor auch eher Artbook-artige Elemente in die Geschichte einbauen wie die ganzseitige Darstellung von Schiffen.
Es gibt sogar ein paar Shanties einschließlich weniger bekannter Titel wie Cho-Han, Karnath, Betty, und bekannterer Varianten wie Liar's Dice. Es ist also eine großartige Möglichkeit, das Wissen sowohl über das Spiel als auch an die Piratengeschichten im Allgemeinen zu erweitern.
Es dauert aber ehrlich gesagt ein wenig, bis das Buch so richtig in Gang kommt und einen nicht mehr los lässt. Die ersten paar Seiten sind etwas langsam, was zum Teil daran liegt, dass sich das Buch sehr darauf konzentriert, mit einem langweiligen Kind mit viel Geld Schritt zu halten. Trotzdem ist dieses Buch hervorragend gemacht und die Ich-Perspektive sorgt für ein interessantes und manchmal liebenswertes Abenteuer.
Wenn das Buch einen dann aber mal am Haken hat (Piratenanspielung ... Knüller!), lässt man es nur ungern aus der Hand entgleiten. Die Protagonisten wachsen einem schnell an das Herz, die Artworks sind einfach nur schön, und die Geschichten (größtenteils) alle sehr spannend und schön beschrieben.
Eine Pflichtlektüre für jeden Sea of Thieves Spieler im Endeffekt. Nicht nur lernt man viel über die Hintergrundgeschichte, man kann sich auch in den ganzen Artworks der Entwickler verlieren. Das Buch gehört in jedes Piratenregal!
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Sea of Thieves Comic Collection (EN)
Wer gerne Comics liest und Sea of Thieves zockt, und dazu noch etwas Hintergrundgeschichte erfahren will, ist mit der Collection aber sowas von gut bedient!
The Art of Sea of Thieves (EN)
Das offizielle Artbook zum Spiel, mit 200 Seiten voller wunderschöner Grafiken, Skizzen, Ideen und vielem mehr zu Sea of Thieves. Ein Must-Have in der Sammlung.